Marktplatz
Genuss für Leib und Seele
Schon immer war der Marktplatz Mittelpunkt des Luckauer Stadtlebens. Hier wird bis heute mit Lebensmitteln, Produkten aus der Region, edlem Geschmeide, Stoffen, Arzneien und Vieles mehr gehandelt. Die Lage des kleinen Städtchens, an den sich kreuzenden Handelswegen, der Salz- und Messestraße, bot sich schon im 13. Jahrhundert für ein reges Markttreiben an. So kamen die Bürger in dieser Zeit schnell zu Reichtum und Macht.
Anfänglich diente das Rathaus, welches erstmals 1348 nachweislich urkundlich erwähnt wurde, zum Feilbieten der Ware. Noch heute befindet sich im Rathaus, als Zeuge des lebhaften Handelns im Mittelalter, der Luckauer Scheffel, ein altes Getreidemaß mit einem Fassungsvermögen von 55 l. Erst 1922 wurden die vorgelagerten Fleischerbänke auf der Nordseite geschlossen und werden seitdem als Verwaltungsräume genutzt. Das ursprünglich gotisch erbaute Rathaus wurde bei dem verheerenden Stadtbrand von 1644 stark in Mitleidenschaft gezogen. Zwischenzeitlich besaßen die Luckauer dann ein wunderschönes Rathaus im Renaissancestil, doch Dieses wurde ihnen zu klein. Schließlich sollte das königliche Kreisgericht einziehen, so dass es in den Jahren 1850/51 im klassizistischen Stil, dem damaligen Zeitgeschmack und zunehmenden Bedarf als Verwaltungssitz entsprechend, wie wir es heute sehen können, umgebaut wurde.
Umrahmt wird der Marktplatz von wunderschön anzuschauenden Bürgerhäusern, welche uns aus in den Jahrhunderten Erlebten zu erzählen wissen. So z.B. die alte Apotheke am Markt 22, wurde sie der Stadt und Bürgerschaft zum Besten 1615 von Bruno Altmann gegründet. Die reich geschnitzte Eichenholztür mit ihrem schön geschmiedeten Türklopfer stammt noch aus dem 17. Jahrhundert. Am Markt 15, einem Puppenhäuschen anmutend, bringt uns auf liebenswerte Weise, mit dem an der Fassade angebrachten Spruch, Kleinstadtgeflüster näher.
"Wenn dieses Haus so lange steht,
bis in der Welt der Neid vergeht,
dann steht es nicht gewisse Zeit,
dann steht es bis in Ewigkeit."
Die beeindruckende Pracht, der vor über 300 Jahren gestalteten Schmuckgiebelhäusern, verdanken wir italienischen Stuckateuren, welche sich auf der Durchreise befanden.
Der heute täglich, schon am frühen Morgen verführerische Duft aus mehreren ansässigen Bäckereien lässt unweigerlich Appetit auf diesr Leckereien, ob süß oder kräftig, im italienisch anmutenden Ambiente des Marktplatzes sitzend, aufkommen. Dem nicht genug lädt auch das Restaurant im Ratskeller, welches 1373 zurückführend auf Kaiser Karl dem IV., das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, im Außenbereich bei einem Gläschen Wein des Luckauer Winzers mit Blick auf das vor wenigen Jahren angelegte Wasserspiel zum Verweilen ein. Im Inneren können die original erhaltenen gotischen Gewölbe beim Munden der erstklassigen Küche bewundert werden.
Einmal im Jahr zur Luckauer Altstadtnacht können Sie weitere historische Gewölbekeller, als Besonderheit unseres Städtchens, erobern.
Inmitten des Marktplatzes steht die im spätromanischen Stil erbaute Georgenkapelle. Die einstige Pfarrkirche diente spätestens 1368 als Kapelle und verlor im 16. Jahrhundert ihre Bedeutung als Gotteshaus. Als es im 17. Jahrhundert zu mehreren Stadtbränden kam, wurde schließlich der Turm der Georgenkapelle von 25 m auf 47 m erhöht. Fortan bis Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte sich der über den Dächern der Stadt wohnende Hausmann um das Wohl der Luckauer Bürger, vermeldete er doch Feinde, Feuersbrunst und verkündete ihnen stündlich bis zum Einbau der Uhr im Jahre 1906 die Zeit. heute kann ein Jeder, der es möchte, die über 100 Stufen erklimmen und sich an den wunderschönen Ausblick über die Grenzen Luckaus, wie es schon der Hausmann tat, erfreuen.
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