Gedenkstätten und Denkmäler
Gedenken des Gefechtes vom 4.Juni 1813
Am 4. Juni 1813 kam es, im Zuge der Befreiungskriege vor dem Calauer Stadttor mit seinem Roten Turm zu einem für Luckau verherrenden über Stunden andauerndem Gefecht zwischen den russisch-preußischen und den von Calau kommenden französischen Truppen.
Der Sieg der russisch preußischen Truppen, geführt durch General Friedrich von Bülow vereitelte den Vormarsch von Marshall Quindot mit seinen napoleonischen Truppen nach Berlin, der preußischen Hauptstadt.
Nach dem Gefecht bot sich ein Bild des Grauens, nicht nur die Zerstörung der Calauer Vorstadt mit seinen Scheunen war zu beklagen sondern über 2000 gefallene Soldaten.
BülowDenkmal auf der Schanze
Am Roten Turm erinnert an das Gefecht vom 4. Juni 1813 und dessen Opfer, die seit 1963 eingelassene Gedenktafel.
Karl-Liebknecht-Denkmal
Dr. jur. Karl-Liebknecht
Insasse Luckauer Zuchthaus 08.12.1916 - 23.10.1918
Karl Liebknechts politisches Wirken, als prominenter Sozialist, war zu Zeiten des deutschen Kaiserreiches geprägt mit dem Kampf für den Antimilitarismus.
Bei der von ihm iniziierten Antikriegsdemonstration, am 1. Mai 1916 auf dem Potsdamer Platz in Berlin, forderte er zum Waffenstillstand und zu gesellschaftlichen Veränderungen auf. Anschliessend kam es zu einem Massenstreik, der die politische Ordnung erschütterte. Aufgrund dessen wurde Liebknecht zu 4 Jahren und 1 Monat Zuchthaus verurteilt.
Mit der allgemeinen Amnestie vom 23.10.1918 wurde auch er aus dem Zuchthaus Luckau entlassen. Am 15.01.1919 wurde Liebknecht von Angehörigen der Garde Kavellerie-Schützendivision ermordet.
Anläßlich des 50. Todestages wurde, das von Theo Balden geschaffene Karl-Liebknecht-Denkmal, auf dem Marktplatz von Luckau errichtet. Seit 1992 steht die überlebensgroße Bronzeplastik, wie vom Künstler ursprünglich vorgesehen, an der Stadtmauer in der Nordpromenade vor dem ehemaligen Zuchthaus, in welchem Liebknecht über 2 Jahre eingekehrkert war.
Gedenkstätten 1. Weltkrieg
Angelehnt an der Epithaphiengestaltung von einflußreichen
Bürgersfamilien, befindet sich in der Stadtkirche Sankt Nikolai an
einem Pfeiler gegenüber der Kanzel die Gedenktafel für gefallene
Luckauer Bürger im ersten Weltkrieg. Dem Künstler Prof. Kutschmann
ist hier eindrucksvoll, die harmonische Einfügung an das Gegebene,
trotz der Entstehung anfang des 20. Jahrhundert, gelungen.
Auf der Schanze befindet sich weiterhin, ein 1925 aufgestellter
Gedenkstein für die Kriegsopfer des 1. Weltkrieges.
Stolpersteine
Seit 1992 verlegt der deutsche Künstler Gunter Demnig (*1947) gegen das Vergessen und zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus (1933 - 1945) Stolpersteine inzwischen in 29 Ländern Europas.
Seit dem Jahr 2008 erinnern drei Stolpersteine
an Schicksale Luckauer Bürger.
Lange Strasse 52
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist"
Gartenstrasse 4
Gedenkstätten 2. Weltkrieg
Im Jahr 2000 wurde zum Gedenken der Opfer von Gewalt in der Zeit von 1933 bis 1945 sowie als Mahnmal für den Frieden auf dem August-bebel-Platz eingeweiht.
Im April 1945 erreichte das Kriegsgeschehen die westliche Provinz
Brandenburgs. Da sich der Volkssturm vor dem Eintreffen am
20.04.1945 der Roten Armee in Luckau aufgelöst hatte, wurde am
frühen Morgen die weiße Fahne auf dem Hausmannsturm gehisst.
Trotz geringer Kriegshandlungen ausgangs des 2. Weltkrieges
existieren aufgrund des eingerichteten Latzeretts für über 1000
verwundete Soldaten, so auch aus der Kesselschlacht um Halbe kommend, Kriegsgräber hunderte deutscher Soldaten. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie auf gesonderten Friedhöfen in der Jahnstrasse und an der Schanze sowie auf dem Neuen Friedhof. Viele Luckauer suchten vor Angst und schwer zu ertragender Zustände in dieser Zeit zudem den Freitot.
Am Volkstrauertag wird ihnen, sowie auch den sowjetischen Kriegsopfern der Roten Armee gedacht.
In der Dresdener Strasse befinden sich auf dem im Jahr 1947 neu gestalteten Friedhof, Grabstätten von 306, in Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges, gefallener Soldaten und Offiziere der Roten Armee.
Gedenktafel für Opfer des Stalinismus
An der Stadtmauer in der Nordpromenade befindet sich im Bereich der ehemaligen Haftanstalt seit 2002 eine Gedenktafel für die im Februar 1950 aus dem menschenunwürdigen sowjetischen Speziallager Sachsenhausen überführten 800 Häftlinge, welche zumeist Opfer sowjetischer Willkürjustiz ohne rechtskräftige Verurteilung waren. Mindestestens 23 dieser Häftlinge kamen hinter den Luckauern Gefängnismauern ums Leben.
Niederlausitzmuseum Dauerausstellung Strafanstalt und Haftalltag in Luckau 1747 - 2005